Dienstag, Juli 19, 2005

Wir schlagen vor: VUT raus aus der IFPI....

Zur Erinnerung: die IFPI ist die internationale Interessenvertretung der Phonoindustrie. Das sind die, die die in den letzten Jahren dafür gesorgt haben, dass mittlerweile mehr Rechtsanwälte in der Musikbranche arbeiten, als jemals zuvor.
Vorurteile über 'die Abzocker' usw. führen sogar zu Boykottaufrufen gegen die Musikindustrie.
Alles wird pauschal in einen Sack gesteckt, egal ob Gema, IFPI, GVL, Major oder Independent und dann mit dem Knüppel drauf, wird schon keinen Falschen treffen.....

Die IFPI hat in den vergangenen Jahren durch eine flächendeckende Lobby- und Pressearbeit, die Gesetzgebung massiv beeinflusst. Und Straftatbestände geschaffen, die trotz massiver Werbekampagnen, in der Bevölkerung immer noch als Kavaliersdelikt wahrgenommen werden. Abmahn- und Klagewellen und eine weitgehende Kriminalisierung der Kunden und der Einsatz von DRM (Digital Rights Management) treiben immer mehr in den Untergrund.
Darknet und Usenet sind Schlagwörter der Bewegung. Ich verlinke hier nicht zum Chaos Computer Club da der Boykottaufruf von jemand geschrieben worden scheint, der nicht einmal zu unterscheiden weiss, ob die liebe Judith H. von Wir sind Helden gegen eine Abmahnaktion der Gema ist, oder wohl doch nur gegen eine Nennung ihres Namens in diesem Zusammenhang. Ist ja auch egal. Hauptsache wir boykottieren und haben eine Rechtfertigung für das illegale Tun gefunden.
Als Beispiel für die Legitimität wird sogar die Prohibitionszeit genannt, und das in einem Kommentar im tollen LawBlog.
Dieses Beispiel ist kaum zu unterbieten, das Bild hängt derart schief, das man wohl die ganze Welt drehen müsste, um es geradezurücken. Denn damals haben die Konsumenten, nach wie vor bezahlt, was sie konsumiert haben, und das auch noch zu überhöhten Preisen.
Heute dagegen wird freie Verfügbarkeit von Musik gefordert. Toll. Warum auch nicht?
Es gibt im Internet jede Menge Musik zum legalen Download in allen Qualitätsstufen.

Künstler sollen für ihr Werk bezahlt werden, ein ordentliches Master kostet Geld, darum ist es durchaus legitim für Musik Geld zu verlangen.

Die Majors in der Musikbranche verfolgen andere Ziele, mit anderen Mitteln, darum kann eine Abgrenzung durchaus sinnvoll sein.
Wir sehen gute Aussichten für Independentfirmen, sofern sich diese auf ihre Stärke und Besonderheit konzentrieren und dies auch kommunizieren können.

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