Mittwoch, August 24, 2005

RIAA verklagt Verkäufer von DJ Mixtapes

"Hey Alter, hastema ein Mixtape?"
Unter dieser Unterschrift beschreibt die Sueddeutsche Zeitung den neuen Feind der ..., ja, mal wieder der Musikindustrie.

Jetzt reichts mir aber langsam. Diese Verallgemeinerung raubt mir noch den letzten Nerv. Ich habe nix gegen die Majorplattenfirmen. Die können machen was sie wollen.
Um es glasklar zu formulieren: Ich bin dafür, dass sich die Independentfirmen besser positionieren. Man muss mit seinen Pfunden wuchern.
Understatement ist ja was ganz schönes, nur darf das nicht mit Unsichtbarkeit, bzw. Unhörbarkeit verwechselt werden.
Den möglichen positiven Effekt des Mixtapes habe ich bereits vor Jahren vertreten, wie in meinem Kommentar bei Tonspion aus dem Jahre 2003 nachzulesen ist, darum soll dieser hier keine Rolle spielen.

Wenn jede Meldung der RIAA (Record Industry Associaton of America), das ist der amerikanische Interessensverband der (Major-)Musikindustrie in deutschen Medien mit der Headline "Die Musikindustrie blabla dies" oder "Die Musikindustrie blabla das" versehen wird, und zwar fortwährend, dann nimmt man diese Ungenauigkeit billigend in Kauf, die dann zu Aktionen führen kann wie "Boykottiert die Musikindustrie" des Chaos Computer Clubs.

Wenn kann es wundern, wenn kaum jemand mehr zwischen der Major- und der Independent Musikindustrie unterscheiden kann? Und das obwohl sich die Geschaeftsstrukturen grundlegend unterscheiden.

Industrie klingt sehr nach Fliessband, Akkordfertigung, Schema F, Kostenstellenrechnung und dergleichen mehr. Alles Dinge, die in einem internationalen Konzern zum Tagesgeschäft gehoeren.
Es waere schoen, wenn Independentfirmen verstaerkt mit den Stichworten Leidenschaft, Engagement, stilistischer Vielfalt und Innovation in Verbindung gebracht wuerden.

Keine Kommentare: